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Das beste/schlechteste aus Trash TV und mehr - sehr genau angeschaut und freundlich kommentiert ...

Mittwoch, 16. November 2011

Schwer verliebt, Folge 2: Der fromme Erich, Barbie-Brumme Sarah und Kurioses aus der SAT1 Kiste

Der Name ist leider hier mal überhaupt nicht Programm. Da denkt man: Schwer verliebt, wow, das sind sensationell dicke Menschen, schwer zu vermitteln, die sich schwitzend und sabbernd zum Ött machen um nur einmal Haut zu sehen, die nicht zu den eigenen 5 qm gehören. Und dabei zähl ich jetzt nur die Bauchringe. ABER – weit gefehlt, denn SAT 1 tut sowas nicht. Hier geht es um Menschen, die weit mehr Probleme haben als so ein paar hundert Kilo Übergewicht inklusive Folgekrankheiten. Wenn schon, denn schon!
Der fromme Kirchgänger Erik hat sich zwei die Erotik-Autorin Silvia und die Rentnerin Gabi eingeladen. Leider haben beide Damen weder Führerschein noch Auto. Das macht Erik ziemlich nachdenklich – wie soll der Einkauf denn zukünftig ins Haus kommen? Na möglicherweise hat bisher der Herrgott Manna vom Himmel geworfen – und zwar reichlich. Dennoch kocht der gottesgläubige Postmann unter Mutters Anleitung zwei Eier tot und derart inspiriert gibt Silvia eines ihrer erotischen Poems zum besten. Es geht um pochende Ruten und feuchtes Begehren. Erik macht derweil ein Nickerchen. Trotzdem sorgt sich Mutti, dass der unerfahrene Junge bei soviel Eindeutigkeiten Angst bekommt. Also macht Frühstückseiexpertin Gabi das Rennen, die passt ja laut Mutti sowieso viel besser, weil die weiß „wie der Hase im Pfeffer läuft“. Hab ich persönlich jetzt auch keine Ahnung von. Ich bin raus!
Der fröhliche Flötenspieler Andreas fällt bei mir gleich in Ungnade, weil er mit Prosecco unter lautem „Stöööößchen“ anstoßen kann. Man mag es nicht glauben, aber die Teilzeit-Tucke der gekonnte welche Flöten auch immer perfekt bespielen kann, hat sich zwei Frauen eingeladen und führt sie gleich ins Restaurant aus. Gundula sieht so aus wie sie heißt, füttert ihn mit Pommes und darf auch schon mal an ihm rumsabbeln. Dabei entgleisen die Gesichtszüge von Frührentnerin Sandra (33) noch etwas mehr als naturgegeben und sie legt löffelchenweise Mousse au chocolat nach. Der Flötenmeister schluckt alles, grinst dabei und fragt sich wohl, ob er den attraktiven Kellner auch noch vernaschen darf.
Der raubeinige Feuerwehrmann Jörg (52) sucht eine Frau mit Gewicht. Und das vor allem in den oberen Regionen. Andrea (47) kann ihn da gleich mal überzeugen: „Andrea fand ich hübsch als ich aufm Bahnhof gekommen bin“. Kopfkino läuft ... Marion (57) aus Bayern hat die größere Auslage, passt dann dank ihrer ausladender Kotflügel nicht in den Gartenstuhl und das wirkt. Er serviert Bratwurst und Likörchen und schickt dann Andrea wieder nach Hause, während Marion ihre bayerisch-dirndelgerüschten Brüste warmwackeln lässt. Sie hat schließlich „lang genug auf der Standspur gestanden“.
Barbie-Sammlerin Sarah steht nun vor der großen Aufgabe, Kontakt zu echten Menschen aufzunehmen. Puppen sind offensichtlich ja sehr geduldig! Jetzt muss sie für Gärtner Dirk und Riese Bernd was auf den Tisch bringen. Geistesblitz: Ein „Rezept aus amerikanischen Filmen“. Also „Würstchen mit Beilage“. Also „das Lieblingsessen von Barbie und Ken“. Also unter uns gesagt: Hot Dogs eben. Der kleine Gärtner Dirk macht ganz große Versuche (der musste sein) – er findet ja Sammelleidenschaften total sexy und interessant und ist ja selbst ein großer Sammler (ha, noch ein Zwergenjokus). Er sammelt nämlich schon seit 20 Jahren Puzzles – er hat klein angefangen (yes!!) und „sich langsam hochgearbeitet“. Heute muss er sich fast schon zusätzlichen Lagerraum für seine Objekte der Sammelbegierde anmieten - wohin sollen sonst alle fünf Puzzles? In einem normalen Wohnraum hat sowas ja wohl keinen Platz. Und die Garage wird da auch ganz schnell mal zu klein. Aber alle Angeberei nützt nix – gegen Riese Bernd zieht er beim Schnick-Schnack-Schnuck den Kürzeren (der kommt nicht von mir!) und muss auf der Luftmatratze schlafen, während Bernd zu Sarah ins Bett darf. Ichfrag mich allerdings, wer von beiden da nun der echte Looser ist.
Der tierliebe Busfahrer Michael muss sich jetzt auch entscheiden, ob er die karibische Proll-Braut Steffi oder doch lieber die altersmäßig passendere Marion beflirten möchte. Steffi kann nicht zuzeln – also muss sie gehen. Wer nicht richtig eine Wurst auslutschen kann hat eben verloren. Ist schon richtig so, genau auf dem Niveau bewegen wir uns. Aber falls das mit Marion nix wird – Steffi könnte dann ja jederzeit wiederkommen. Das findet sie voll okay und für mehr reichen die Gehirnzellen dann auch nicht aus – sonst fallen die aus, die fürs Wasserhalten verantwortlich sind … und das wär auch für SAT1 dann echt zuviel Sauerei.

1 Kommentar:

  1. Sehr schön geschrieben ;-) Wer steckt hinter diesem humorvollen Text?

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