Bei Regalservicekraft Sarah im herrlichen Hunsrück wird die Luft immer schwüler. Gärtner Dirk schleppt sich nach der frustrierend einsamen Verlierer-Nacht auf der fremdaufgeblasenen Baggersee-Paddelmatte in rosa an den Küchentisch, um einen Liebesbrief zu schreiben. Volltreffer: Es ist Sarahs erster und sie hofft, Mutti findet ihn nicht. Warum eigentlich nicht? Ehrlich: die Jahresabrechnung der städtischen Stadtwerke ist ähnlich spannend. Gut, vielleicht malt der Sachbearbeiter keine Herzchen aufs i, hier müsste man Abstriche machen. Das Trio geht zum Badesee. Riese Bernd will endlich mal mit Sarah "fölörten" bei "bei ihr durchstoßen". Sieht schlecht für ihn aus - vor allem für das Stoßen, denn als er sich oben rum frei macht, denkt Sarah spontan an "Homer Simpson nach dem 3. Bier". Er gesteht ihr, ein bisschen verliebt zu sein und dabei macht sein "Herz Dauerlauf in Ultraschallgeschwindigkeit". Sarah freut sich. Aber Puzzlesammler Dirk gesteht beim Schaukeln das Gleiche. Und Familie, Kinder, Hochzeit und so - das will er auch demnächst. Sarah findet das romantisch ... ich finde "Sollen wir rummachen??" hätte auch gereicht. Für Sarah sowieso.Beim fröhlichen Flötenspieler Andreas rollen nicht nur Sandra und Gundula zum Frühstück an (der Witz kommt wirklich aus dem Off), sondern auch Mutti und 6 leckere Sahnetorten. Wenn wir auf diesem Niveau bleiben, will ich nicht wissen wie das Mittagessen bei denen aussieht. Sandra und Gundula haben ständig Angst, dass sie beim Flötenspieler in einen Nachteil geraten könnten. Wie schnell sagt man mal was Doofes und schon ist man raus. Lösung: die eine wiederholt immer wortwörtlich genau das, was die andere sagt. Ohne Zeitverzögerung. Kein Wunder, dass Andreas zunehmend irrer scheint. Er hat für die beiden Papageien sein Zimmer hergerichtet - die Sternentapete nebst Teddysammlung und dem Bild mit den "synchronspringenden Delfinen" begeistern sofort. Weniger die altersschwache Gartenliege, auf der einer der rubensgeformten Damen schlafen soll. Keine will, man streckt sich gegenseitig die Zunge raus und spielt das "ich war aber zuerst hier" Spielchen ... nichts nutzt. Aber der feierwütige Flötist hat eine Lösung: Zocken! Ohne mit der Wimper zu zucken packt der spassorientierte Spieler sein Mensch-ärger-dich-nicht aus - und ne Flasche Erdbeerlimes obendrauf.
Damit die zwei schrägen Vögel vielleicht irgendwann mal die Klappe halten.
Busfahrer Michael will mit Marion auf den Rummel. Das geht aber nicht einfach so, erst mal muss ein Dirndl her. Ich dachte eigentlich bisher, dass gerade rundliche Frauen im Dirndl immer besonders nett ausschauen. Marion wirkt allerdings wie ein aufgerüschtes Michelin-Männchen im floralen Musterrausch. Aber wenn man schon mal da ist, wird sich auch gefälligst amüsiert - was heißt: Michael schenkt ihr ein Lebkuchenherz mit Aufschrift "Flieg mit mir zum Mond" (??), während sie sich die nächste Knarre schnappt und dem oberbayerischen Milchgesicht ein Teddybärchen locker aus der Hüfte schießt. Und weil sie ihn da schon mal so schön in seiner Männlichkeit blamiert hat, übernimmt sie zuhause auch noch das romantische Ruder, schenkt Michael ein Mädchen-Dackel-Poster und klebt aus Leuchtsternen das Sternbild "großer Hund" an die Zimmerdecke. Michael sollte sich das nächste mal statt einem Teddy einfach ein paar Eier schießen lassen.
Der fromme Kirchgänger Erik spendiert Gabi einen neuen Badeanzug. Sie hält diese Anzieh-Auszieh-Geschichte für aufregend ... Erik macht derweil ein Nickerchen. Er hat aber noch einen guten Tipp, nachdem auch das dritte Badekleid nicht so recht sitzen mag: "Probier doch mal einen der passt". Ach so. Nach dieser an- und höchst erregenden Geschichte nimmt sich Mutter Christa die Rentnerin Gabi mal her: "Hast du denn Erfahrung mit jungen Männern ... also ... mit unberührten Männern?" Gabi nimmt die nahezu unpersönliche Frage gelassen und gibt die einzig richtige Antwort: "Ja, hab ich. Ich hatte immerhin mit 18 schon 2 Kinder". Und das scheinbar - so zumindest der Umkehrschluss - von unberührten Jungens gezeugt, sapperlott Gabi ... Wenn Erik nicht so schon Schnappatmung hätte, wär der Zeitpunkt jetzt gekommen. Da macht er lieber erst mal ein Schläfchen. Mutter Christa betet derweil vorsorglich denn auch mal lieber 50 Ave Maria. Man weiß ja nie, unter diesen Umständen ...