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Das beste/schlechteste aus Trash TV und mehr - sehr genau angeschaut und freundlich kommentiert ...

Mittwoch, 12. September 2012

Shades of grey von E.L. James: Literarischer Sado-Maso-Gähnstoff. Erst voll auf die Poperze, dann vögeln

Bei Oma lagen sie noch verschämt irgendwo unter den Rentierpulli-Strickanleitungen. "Trixi" oder "Leonore" oder auch "Dr. Xaver Hutzenbeugel" und wie sie nicht alle hießen: Groschenromane! Diese schmalen Heftchen aus den 70er/80er Jahren, in denen erstmals "wogende Brüste" oder "bebende Lustgrotte" geschrieben werden durfte. Und ....? Jetzt schon hart in der Buxe? Dann wirkt der neue Mega-Bestseller Shades of Grey wohl wie ein rumänischer Ergo-Direkt-Versicherungs-Bonus-Puffbesuch auf Koks - direkt vom Pimmel geschnupft.
Zurück zu Shades of Grey. Buchstaben-Pornografie auf 600 Seiten. Satz-Erotik, adjektivischer Schwulst und ... ja, endlich mal ordentlich Wichsen auf Worte - und nicht nur immer beim Muschis-Gucken. Kann klappen. Muss aber nicht zwingend. E.L. James bringt mich zumindest zum Lächeln.

Junge Studentin, 21, verfällt Business-Millionär mit verkorkster Kindheit. Das ist so neu, ich komm schon gleich. Ein erster Lacher: Die Studentin ist noch Jungfrau! Ha! Aber das bleibt sie auch nicht so doll lange - denn mit steigender Seitenzahl steigt auch die Fick-Frequenz. Immerhin gibt es bei den beiden sado-maso-mäßig immer schön fett aufs Maul / auf den Hintern / auf die Murmel.

Mal von den ganzen Ungereimtheiten abgesehen - eigentlich ärgerlich ist die unterirdische Sprachqualität. Eine schlecht geschriebene Pimper-Panne. Sprachlich nicht mal Quicky-Qualität. Wie ein schlechter Fick-Versuch nach einer durchsoffenen Nacht - inklusive spontan auftretender Schmierblutung.
Mal aufgepasst:
Er legt das Messer weg und schaltet den Herd aus.  „Ich glaube, wir essen später. Stell das Hühnchen in den Kühlschrank.“ So einen Satz hätte ich nie aus Christians Mund erwartet. Nur er kann so etwas heiß, richtig heiß klingen lassen.

Hä? Echt? Ist das TATSÄCHLICH geil?
"Stell das Hühnchen in den Kühlschrank" ist die Eintrittskarte in die triefende Mädchenmöse studierender Jungfrauen?
Und kann DAS jemand wirklich "heiß" klingen lassen? Wenn mich morgen in der Kantine jemand bittet: "Stellst du die Teller weg?" ... boah, da geh ich ab ... dann fehlt nur noch ein Schlag auf die Poperze.