Teasertext

Das beste/schlechteste aus Trash TV und mehr - sehr genau angeschaut und freundlich kommentiert ...

Donnerstag, 9. Juni 2011

Krimis für Denk-Legastheniker: Lenßen und Partner, K11, Niedrig & Kuhnt .... der Trash-Vorabend

Ich möchte gleich zu Beginn davon abraten, sich eine komplette Folge der oben genannten „Krimi“-Serien bewusst anzuschauen. Man sollte nebenbei mindestens Stephen Hawkings Das Universum in der Nussschale lesen oder einen Teilchenbeschleuniger entwerfen. Ansonsten: drohende Hirnschmelze. Denn bereits nach 5 Minuten ist das Gehirn so unterfordert, dass es seine Tätigkeit umgehend einstellt und beginnt, Masse abzubauen.
Das ganze läuft so ab. Die Folge beginnt. Wir sehen einen jungen Mann in Sportklamotten am Wegesrand im Park liegen, er blutet. Ich frag mich gerade, ob er blutet weil er wohl beim Joggen gestolpert ist oder zusammengeschlagen wurde als plötzlich der Sprecher aus dem Off fragt: „Der junge Mann blutet. Ist er beim Joggen gestolpert oder wurde er zusammengeschlagen?“ Bernie Kuhnt betritt mit ernster Miene die Szene und sagt: „Sie bluten. Sind Sie beim Joggen gestolpert? Oder wurden Sie zusammengeschlagen?”
Kurz darauf erklärt Kommisar Kuhnt seiner Kollegin Conny Niedrig, dass er den jungen Mann im Drogen-Milieu vermutet „Ich vermute, hier hat das Drogenkartell seine Finger im Spiel. Wir müssen den Jogger observieren.“ Dann sehen wir die Kommissare in einem Auto am Straßenrand, ein Fernglas in der Hand. Wir wissen: Hier wird der Jogger observiert. Zur Sicherheit spricht es wieder aus dem Off: „Hat hier das Drogenkartell seine Finger im Spiel? Die Kommissare beginnen, den Jogger zu observieren.“



Der Jogger scheint selbst verdächtig und wird festgenommen (bitte nie nach der Logik fragen … das ist hier ohne). Das folgende Verhör ähnelt aber bekannten Mustern von Verhören in keinster Weise. Schon die Frage „Wo waren Sie gestern zwischen 2 und 3 Uhr?“ verlangt schon viel zu viel Denkleistung. Das läuft heute so:
„Herr Strunznik, Sie haben Sabrina Himmel, die Tote, mit der Sie seit langem ein Verhältnis hatten, als letzter lebend gesehen. Wo waren Sie gestern Abend so um 8, also zu der Zeit, als sie ermordet wurde?” Der Verhörte: „Ich habe mit Sabrina, also der äh Toten, gestern nur gechattet“. Ich denke grad: „Wow, die haben also gechattet“ als Kommissar Kuhnt bemerkt: „ So, Sie haben also gechattet. Sie waren also auf einer Internetseite mit Chatroom wo sich die Leute einen Nickname geben und sich verabreden!“ Diese Informations-Wiederholungsspiel färbt offensichtlich ab, denn auf Niedrigs Frage „und wo waren sie jetzt um 20 Uhr?“ meint der Verdächtige nur: „Um acht?“

Dienstag, 7. Juni 2011

Big Brother 11: Containerkoller bis zum Sprachverlust. Cosimo packt aus!

Sonntagabend … unauffällig plätschert Big Brother vor sich hin … David lässt die nicht nur verbalen Muskeln spielen, wer das nötige Material hat reckt ein wenig die Brüste ins rechte Bild, Valencia versucht ein paar klangvolle Fremdwörter in ihre hohlsinnigen Satzkonstrukte einzubauen und im Männerschlafzimmer wird geredet.
Irgendwas kam mir dann aber plötzlich komisch vor. Also zurück spulen, noch mal anschauen. War es das Fehlen anzüglicher Inhalte in Männergesprächen? Nein, das nicht. Hier und da ein wohlplatziertes „Schlampe“ ist immer drin.
Zurück spulen, noch mal anschauen. Unerwarteter Tiefgang bei einer Intelligenzumgebung im Minusbereich? Nein, kann auch nicht sein – da hätte RTLII doch sofort die Übertragung abgebrochen. Alles kann man den Zuschauern schließlich nicht zumuten.
Zurück spulen, noch mal anschauen. Ha, da war es. Cosimos Monolog hat das merkwürdige Gefühl ausgelöst, verbal auf einem anderen Sprachstern zu landen. Dieses ungute „Irgendwas“ das man auch beim Lesen eines Fachblattes der deutschen onomastischen Vereinigung hat – die Worte sind bekannt aber irgendwie … also bitteschön, macht euch selbst ein Bild:


„Isch bin doch net der Supermensch, verstehste, aber ich möchte auch verstanden werden von euch, weil ich will nicht dass ihr nachher denkt ey Cosimo is nur hier weil er Cosimo ist. Weil ich große Probleme hab bin ich auch hier reingekommen, weil ich draußen mich … nicht mehr finanzieren kann und weil ich bei meiner Mutter … Geld ab und zu mal bebettel weil ich mit meinem Geld des was ich verdien nicht klar komm. Und deswegen bin ich auch noch ne Belast geworden, weil ich selber auch Probleme hab draußen und deswegen ist meine Mutter grad die Person die die starke Frau ist im Haus und normalerweise müsst ich das sein. Verstehst du?!“

Also diese Frage hätt ich definitiv mit NEIN beantworten können. Na egal, ich muss jetzt erst mal meine Gehirnwindungen entwirren. Das ist mir alles zu viel „Belast geworden“ … soll Cosimo also ruhig erst mal lernen die starke Frau im Haus zu sein. Wer´s mag …?!!