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Das beste/schlechteste aus Trash TV und mehr - sehr genau angeschaut und freundlich kommentiert ...

Sonntag, 14. November 2010

Bauer sucht Frau, Folge 3: die wahren Gesichter zeigen sich

Der charmante Schweinebauer Harald hat scheinbar einen ganz perfiden Plan: Er will die Kubanerin Janet ins Zuckerkoma zu füttern! Zum Aufwachen präsentiert er ihr einen Schokoriegel und zum kurz drauffolgenden Frühstück gibt es 4 verschiedene Kuchen. Damit sie keinen Verdacht schöpft, kippt er sich noch einen Esslöffel Zucker in den Kakao. Klappt aber nicht 100-ig und sie tobt später im Zuckerrausch einfach nur wie ein kubanisches Duracell-Häschen auf Speed über den Hof. Sie will Schlepper fahren, sie will Schweine gucken, sie will Kühe kraulen ... und ich will, dass sie endlich das Quietschen, Kichern und Hüpfen abstellt. Das erledigt der überaus charmante Schweinebauer dann aber schnell: Er erzählt ihr im Kuhstall mit Freude, dass seine nächste Kuh Janet heißen soll. Da gefriert plötzlich das grenzdebile Grinsen auf Janets Gesicht und ich kann mich endlich wieder entspannen.
Der rüstige Hühnerwirt Gerhard ist eigentlich eine ganz arme Gestalt. Nach einem unheimlich ereignisarmen Vormittag ist es passiert: Großer Fehler, Alarm, Feuerwehr und Krankenwagen sind rufbereit, der Katastrophenschutz alarmiert: er hat die Zwiebeln falsch geschnitten. So kann´s gehen, wenn man sich nicht konzentriert Gerhard. Das war RTL sogar eine Bauchbinde für Barbara wert: „Wollte Zwiebelringe satt Würfel.“ Nach diesem „Zwischenfall“ fiel Gerhard in eine Art Starre. Ich dachte eigentlich er wäre von uns gegangen, sitzend an seinem Tisch, friedlich und endlich erlöst von diesem irdischen, zwiebelfokussierten Leben. Aber als das Essen fertig war – mehr oder weniger, weil der unpraktische Kohleherd schon vor 200 Jahren ein Auslaufmodell war – kommt auch in den alten Mann wieder Bewegung und er zahlt Barbara alles zurück. Denn als sie sich über die Mühen des Kochens mit dieser hinterwäldlerischen Antik-Kochstelle beklagt meint er nur lax: „Ja, aller Anfang ist schwer ..... Für dich!“ Uiuiui, Kampfansage. Vorausgesetzt, Barbara hat sein Genuschel überhaupt verstanden. Ich tippe ja auch nur meistens.

Der schüchterne Lukas hat zwar seine Worte wieder gefunden – aber das wird er bei Stina nicht brauchen. Die hat das gemeinsame Leben nebst Nachwuchs (und wahrscheinlich dessen Leben auch) durchgeplant. Lukas macht halt einfach mit. Dafür ist er auf der Weide bei seinen „Ladies“ (also seinen Kühen) der Chef im Ring. Und weil die Ladies bestens spuren, hat er dann gleich genug Eier in der Hose, um Stina in den Arm zu nehmen. Was sie natürlich bereits berechnet hatte. In seinem Zimmer streut er dann ein paar Rosenblätter auf dem Boden herum, RTL spendiert noch ein Fläschchen Sekt und ich frag mich, ob das folgenden Rummachen wohl auch in Stinas Agenda steht ... muss wohl, den kaum sieht sie Rosenblätter, Sekt und einen Spielzeugbagger rumstehen (fragt mich jetzt bitte nicht was der Spielzeugbagger da sucht ... ich weiß es doch auch nicht) wird sie schmusig und Lukas freut sich.

Der ehrliche Schäfer Lämmes hat die tätowierte Fleischwarenfachfrau Moni gleich mal wieder zum „Kanickel mit Möhren bewerfen“ mitgenommen. Wie pietätlos ist es eigentlich, in Anwesenheit der Langohren vom Sonntagsbraten zu reden? Passenderweise drehen die Hoppler auch durch, kaum dass sich Lämmes dem Stall nähert. Der groß gewachsene Lüstling zeigt dann der tätowierten Moni mit vollem Körpereinsatz wie man eine Sense schwingt. Dabei steht er hinter ihr und griffelt ihr von hinten helfend an ihr Gerät (ARBEITSgerät!!). Dann geht´s weiter Richtung Schafweide – aber die brennen gleich mal durch, als der Lämmes die zusammentreiben will. Irgendwie fühl ich mich an die Hasen erinnert und frag mich, warum die alle so komisch reagieren, wenn Lämmes um die Ecke kommt. Er sagt: weil die nicht gewohnt sind, dass so eine schöne Frau an seiner Seite ist. Ich vermute, die sind ganz andere, noch grausamere Dinge gewohnt. Hey, ich rate ja nur!

Der lustige Ackerbauer Willy ist die ärmste Sau von allen. Und bestimmt bald nicht mehr "lustig". Da wird sich RTL aber bald mal ein anderes Adjektiv ausdenken müssen. Der schlaksige Kopfwackler dachte vielleicht, dass er die robuste Rosi mit dem obligatorischen Stallausmisten klein kriegt. Von wegen, da läuft die erst mal warm. Voll in Nörgellaune beschwert sie sich über den Dreck im Stall, später über die ungeschliffenen Tischmanieren des Bauern und als er sich immer wieder einsichtig und deeskalierend zeigt, nörgelt sie eben weiter und droht mit Auszug weil ihr eben vor allem die Tiere so leid tun in dem Dreck. Also mir persönlich tut Willy leid, sein Kopf erreicht volle Wackelstärke und ich mach mir Sorgen, dass ihn Rosi einfach kaputt kriegt demnächst. Immerhin hat ihm die robuste Köchin beigebracht wie man ein Kotelett paniert. Ob er will oder nicht. Gefälligst.