DSDS-Casting-Sendungen sind ja ein bekannter Tummelplatz eisenharter Fremdscham-Ultras, also extrem hartgesottene Zuschauer ohne Skrupel, all die minderjährigen und -bemittelten, talentreduzierten Flitzpiepen scheitern zu sehen. Ich bin eine davon. Aber das wundert jetzt sicher auch keinen.
Gestern kam zum Abschluss der Casting-Folgen noch der Marcel R. Ein finsterer Typ im Death Metal-Outfit, Keybord locker auf der Schulter und einem seit 5 Wochen gepflegtem Oberlippenflaum im Gesicht (für mehr als Flaum hat´s eben leider nicht gereicht in der Kürze der Zeit). Er gibt der Jury eine Liste mit seinen Songs und die entscheidet sich für: „Struppi, du bist mein bester Freund“. Wo sonst kommen aber auch starke Gefühle besser zum Tragen als in einem selbstkomponierten Song über den kürzlich verstorbenen Hund?
Eben … Bei mir hat das mit den großen Emotionen durchaus funktioniert denn gegen Ende des Lieds ist es passiert - bei der poetisch anklingenden Reimperle „Du warst ein Schlingel … und nun bist du im Himmel“ ist es passiert: Mein Grinsen und hämisch-lustvoll lästerliches Sofa-Gezappel erstarrt. Ich schäme mich. Und zwar fremd.
Wie konnte das passieren? Und wie werd ich das wieder los? .... kommt heute nicht Frauentausch?