Teasertext

Das beste/schlechteste aus Trash TV und mehr - sehr genau angeschaut und freundlich kommentiert ...

Sonntag, 26. Februar 2012

Schwiegertochter gesucht, Frauenspecial: Prinzessin Beate im Polyestertraum

Raststättenfachkraft und Dauerkandidatin aller verfügbarer privatsenderlicher Kuppelshows, die Beate, hat auch in dieser Sonderstaffel wieder drei Männer schickt bekommen.
RTL wird sicher einiges bezahlen müssen, um die Hundefreundin immer und immer wieder mit Mann-Material zu versorgen. Das sind wahre Menschenfreunde irgendwie. Im Vergleich zu Beates Mutter - diese Dame hab ich seit der letzten Sendung schwer im Verdacht, ihrer Tochter den Ruhm nicht zu gönnen. Warum sonst sollte sie ihr zur Entscheidungssendung ein neues Kleid schenken, das diesen Namen nicht im entferntesten verdient? Ein weißer, glanzintensiver Polyestersack ... und die Ankündigung an die drei Männer auf dem Sofa, alle bereits nassgehechelt vom hässlichen Langhaar-Familienköter, Beate hätte sich da was ganz besonderes einfallen lassen - dafür sei sie ja bekannt. Und schon haben die drei Tränen in den Augen.
Wird nicht besser als Prinzessin Beate im Prinzessinensack anmutig durch das heimische Wohnzimmer schwebt, den Sascha auswählt und nun ihrerseits ankündigt, sie habe da noch was vorbereitet. Der Sache schluckt tapfer und lässt sich von Hobbydichterin Beate ein Liebeslied ins Gesicht quietschen. Als die anderen beiden nach Hause fahren, verdrückt er sich noch ein paar Tränken - aber hey, Vertrag ist bei RTL scheinbar wirklich Vertrag. Also stellt er am Abend seinen Laptop auf und lässt auf dem Screen ein Kaminfeuer knistern. Selten war ich so froh, dass Vera urplötzlich aus der Kulisse springt und wild fuchtelnd das Ende der Sendung verkündet.

Dienstag, 21. Februar 2012

Schwiegertochter gesucht - jetzt sind die Frauen dran: Hutträgerin Claudia, Bauchtaschenträgerin Sabrina

Eines muss man RTL lassen: Was Resteverwertung angeht sind sie wirklich groß. Wie viel weniger Müll würde in unserem Land auf den Halden der großstädtischen Randbezirke landen, wenn wir uns daran ein Vorbild nehmen würden. Da wird nix schlecht, da läuft nix ab - immer nach dem Motto: das geht schon noch, das ist noch irgendwie gut ... Nur bei Beate bin ich mir nicht so sicher, ob da das MHD nicht schon so lange durch ist, dass auch RTL hilflos zuschauen müsste? Zum Wohle der Männerwelt, die auch noch übrig ist?!
Starten wir lieber mit Hutträgerin Claudia.
Im malerischen Maintal ist nämlich der stürmische Achim zu Besuch. Bei der Charakterisierung - zumal von RTL - kriegt die bigotte Hobbybastlerin schon Angst. Sie tut alles, um ihn weichzukochen: Schlafen unter einer Blinke-Blinke-Lichterkette, er muss mit einer 2cm langen und stumpfen Sense so was ähnliches wie Rasen mähen, er muss Claudias Grußkarten anschauen, schön finden und basteln helfen, alles im Angesicht von zahlreichen Jesus-, Maria- und anderen Gipsfiguren an der Wand und trotzdem ... trotzdem will die Drecksau Claudia am Abend ... ja, er will ihr ein Bussi geben. Im Angesicht des Heilands! Und Maria! Und überhaupt. Da zeigt sie ihm aber dann auch seine Grenzen. Wir sind doch nicht im Porno hier!
Im charmanten Schleswig-Holstein geht es da gesitteter zu.
Bauchtaschenträgerin Sabrina hat Gerold und Matthias zu Besuch. Gerolds Spruch an der Haustür "Ich habe gehört auf dieser Ranch wird noch ein Cowboy gesucht?!!" findet Sabrina erst mal prima. Matthias findet´s peinlich. Am Mittag geht's in den Reitstall, wo sich alle schön blamieren. Sabrina findet´s toll, Gerold interessant, Matthias findet´s peinlich. Zuhause setzt man sich gemeinsam an einen Tisch. Die Jungs auf Stühle, Sabrina auf ein Plüsch-Schaukelpferd. Find ich freaky, Matthias findet´s peinlich. Und dann kann er nicht mehr. Er zieht er die Notbremse und geht freiwillig. Sabrina weiß schon woran das liegt: "Seine Zurückhaltung und meine Spontaneität haben nicht ineinander harmoniert" Naja, ob ineinander oder auseinander ... Recht hat er, der Matthias.

Sonntag, 19. Februar 2012

DSDS am Samstag: Joey denkt, der Herr Schöne konzentriert sich

Die Taktik von RTL bei DSDS ist auf der Jagd nach Einschaltquoten nicht mal so übel dieses Jahr. Statt aufgeregter Tucke kommt eine überschminkte Transe mit auf die Insel. Nachdem die wegen audiologischer Untragbarkeit rausgeworfen wurde und auf die Schnelle kein anderer schwul werden oder sich zumindest so benehmen will, sind plötzlich persönliche Dramen wieder en vogue. Da bietet sich Ole an, der hat nämlich Multiple Sklerose. Aber nun ist der ebenfalls raus, wenn auch freiwillig. Also gut, dann bleiben eben nur noch die üblichen Irren. Wie der Herr Schöne.
Mit 33 der Älteste der Bohlen-Sklaventruppe, heult aber immerzu wie ein Kleinkind und ist vor der Jury devot wie eine elisabethanische Zimmermagd. Der Herr Schöne hat jetzt ein Duett mit Marcello bekommen. Nicht mit einer Frau, das findet der Herr Schöne doof. Weil er einen Lovesong singen soll. Mit einem Kerl. Da fühlt sich Herr Schöne "emotional zerwürfelt". Seine Schmuse-Groove-Taktik: "Ich denk einfach an meine Mutter, um in romantische Stimmung zu kommen". DAS find ich ehrlich gesagt schräger als alle Tunten, Tucken und Transen dieser Erde zusammen!
Ein bisschen mehr persönliches Drama bietet Joey.
Ein bisschen wenig helle unter der Mütze, schafft keinen geraden Satz, ist einfach so ganz dolle natürlich ... also ein massentauglicher Hauptschul-Sympath mit schwerer Kindheit. Das Schema Lombardi nehme ich an - immerhin hat der letztjährige Gewinner auch als Hohlpfosten angefangen - mit akuter Textschwäche! Genau wie Joey jetzt auch. Als er dann also zum Vorsingen kommt, bequatscht ihn die Jury noch ein wenig. Einen Versuch kann man ja mal machen, den jungen Menschen ein paar Weisheiten aus dem harten Business mitzugeben. Joeys Kommentar: "Ich glaub wir fangen besser mal an, sonst vergess ich den Text wieder!" Klappt also wunderbar - ich halt ihn zwar für komplett irre, aber auch für echt total natürlich und so.

Donnerstag, 16. Februar 2012

Die Bauchbinde der Woche, aus: "Mitten im Leben" auf RTL

Ab und an mal macht mein Zapper-Finger auch mal eine Pause bei vergleichsweise hochwertigen Formaten - also ich spreche da jetzt von Spiegel-TV und solchen Sachen. Zum Beispiel. Nicht von Material, das in Studios gedreht wird, wo ernsthaft arbeitende oder sogar noch ausgebildete, gar studierte Redakteure mit unbefristeten Verträgen beschäftigt werden. Von so einer Sendung habe ich mich also informieren lassen, dass Models der unteren Kleidergrößen-Kategorie - die wir alle erklärtermaßen ablehnen aber dennoch immer gerne begaffen - dass diese Mädchen sich ganz besonders ernähren. Wenn man hier von Ernährung sprechen mag. Der Trick, um möglichst die 32 bis in die eigenen 80er hinein zu behalten ist: Sie essen Wattebäusche. Macht den Bauch voll bei Null Kalorien und kommen auch einfach wieder so raus. Bei "Mitten im Leben" jetzt - und hier bin ich wieder in meinem gewohnten Genre - hab ich mich weiter informieren lassen, dass diese Taktik der Gewichtsreduktion zwar mit Watte funktioniert - aber Achtung: Das klappt NICHT mit Klopapier. Beispielsweise Klopapier. Den Beweis führt folgender Screenshot inklusive Bauchbinde ...

Siehste ... Klappt nicht. Aber sowas von nicht!

Donnerstag, 9. Februar 2012

Deutschland sucht den Superstar: Was Betty Bambi und der Herr Schöne bei DSDS so tun

Ob Deutschland wirklich den Superstar sucht, ist schon lange nicht mehr klar. Stimme muss irgendwie vernehmbar vorhanden sein, dazu eine gehörige Portion Titten und möglichst noch ein todkrankes Familienmitglied. Ist ja auch in dieser Staffel nicht anders. Bis auf die Titten - die dürfen jetzt auch mal gefälscht werden.
Wie bei Betty Bambi, der 2 Meter langen 50-Kilo-Transe mit Schaumstoff im BH, Minirock über den Eiern und Dreitagebart unter dem Make-up, dafür aber nahezu ohne ertragbare Stimme. Egal, Miss Bambi nervt wie Sau - das reicht eigentlich für DSDS. Im Dschungel sieht man sich wieder, da schließ ich doch heute schon Wetten ab!
Dagegen wirkt der Herr Schöne erst mal völlig normal - auch wenn er sich selbst immerzu genau so nennt. Der Herr Schöne und seine Badehose fliegen mit auf die Malediven und kommt dort nicht richtig in den standardisierten Bohlen-Groove des einheitsbreiigen Geträllers. Die einen Kandidaten sagen jetzt, der Bohlen ist ein arschgesichtiger Vollpfosten ohne Schimmer vom Business, die anderen machen sich selbst für den Quark verantwortlich, den sie uns durch die Palmen direkt in den Fernseher gesungen haben.
Nicht so der Herr Schöne. Der hat nämlich auch schon mal was von Psychologie gehört und weiß GANZ GENAU, wer eigentlich die Schuld an seinem individuell fernsehtauglichen Versagen hat. Herr Schöne heult am Strand:
"Ich bin enttäuscht von mir selbst, weil ich heut nicht abgeliefert habe. In solchen Momenten bin ich sehr sauer auf meine Familie und meine Eltern weil ich denke, wenn sie mir irgendwann in meinem Leben das Gefühl gegeben hätten ... wenn ich das Gefühl bekommen hätte, dass ich was wert bin, könnt ich mit solchen Situationen besser ...!"
Im Prinzip ein guter Ersatz für "ich war jung und brauchte das Geld" - die moderne Version also: Meine Eltern haben mich nicht beachtet. Na, hoffentlich bringt der Herr Schöne mal keinen um die Ecke irgendwann. Die Entschuldigung dafür kennen wir ja jetzt schon ...