Die aktuelle Staffel neigt sich inzwischen spürbar dem Ende zu. Spürbar deshalb, weil langsam das Sendematerial ausgeht. Ich stellt mir den Regisseur nebst Cutter vor, wie sie schnaufend im Schnitt hocken und nur zähen Doku-Ausfluss zu gucken haben. Und zwar von der unappetitlichen gelblich-muffigen Sorte. Und dann die erlösende Idee: Lass uns doch was mit dem dicken Ingo seinen Eltern machen! Lutz und Birgit bekommen also ein bisschen mehr Sendezeit und schon flutscht das. Macht ja auch Freude zu sehen, dass die dicken doofen Kinder auch dicke doofe Eltern haben. Das soll es wohl aus RTL-Sicht heißen. Eine Denkweise, die - unreflekiert so übernommen - das bequeme Schubladen-Denker-Leben ziemlich bereichert und vereinfacht.
Lutz und Birgit versuchen dann auch gleich mal, den ehemals dem Titel der Sendung nach irgendwie wichtigeren Hauptpersonen Ingo und Nadja beim Führerschein zu helfen. Gewohnt liebevoll mit passenden Accessoires ausgestattet, zieht sich Mutti Birgit eine Polizeikappe über die wilde Stachel-Frise und Papa Lutz übernimmt die Moderation im Dialog mit Sohn Ingo und spielt Abfragen mit Straßenschildern:
Ingo "Ich weiß, was das fürn Schild ist"
Lutz: "Was heißt es denn?"
Ingo: "Keine Ahnung"
Lutz: "Warum sagst es dann?"
Ingo: "Weiß ich nicht"
Das wär doch auch schneller zu kommunzieren gewesen. Aber so eine Stunde will ja gefüllt werden.
Trotz geringer Lernbereitschaft bescheinigt Ingo dem Lehrer Papa Lutz nach einer Fahrstunde beste Beifahrerqualitäten: "Du redest keinem ins Lenkrad rein." Ins Gewissen reden oder direkt ins Ohr rein: okay. Aber ins Lenkrad reinreden, das geht gar nicht. Da wird ja sonst das Lenkrad in der Pfanne verrückt?
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