Die Taktik von RTL bei DSDS ist auf der Jagd nach Einschaltquoten nicht mal so übel dieses Jahr. Statt aufgeregter Tucke kommt eine überschminkte Transe mit auf die Insel. Nachdem die wegen audiologischer Untragbarkeit rausgeworfen wurde und auf die Schnelle kein anderer schwul werden oder sich zumindest so benehmen will, sind plötzlich persönliche Dramen wieder en vogue. Da bietet sich Ole an, der hat nämlich Multiple Sklerose. Aber nun ist der ebenfalls raus, wenn auch freiwillig. Also gut, dann bleiben eben nur noch die üblichen Irren. Wie der Herr Schöne.
Mit 33 der Älteste der Bohlen-Sklaventruppe, heult aber immerzu wie ein Kleinkind und ist vor der Jury devot wie eine elisabethanische Zimmermagd. Der Herr Schöne hat jetzt ein Duett mit Marcello bekommen. Nicht mit einer Frau, das findet der Herr Schöne doof. Weil er einen Lovesong singen soll. Mit einem Kerl. Da fühlt sich Herr Schöne "emotional zerwürfelt". Seine Schmuse-Groove-Taktik: "Ich denk einfach an meine Mutter, um in romantische Stimmung zu kommen". DAS find ich ehrlich gesagt schräger als alle Tunten, Tucken und Transen dieser Erde zusammen!
Ein bisschen mehr persönliches Drama bietet Joey. Ein bisschen wenig helle unter der Mütze, schafft keinen geraden Satz, ist einfach so ganz dolle natürlich ... also ein massentauglicher Hauptschul-Sympath mit schwerer Kindheit. Das Schema Lombardi nehme ich an - immerhin hat der letztjährige Gewinner auch als Hohlpfosten angefangen - mit akuter Textschwäche! Genau wie Joey jetzt auch. Als er dann also zum Vorsingen kommt, bequatscht ihn die Jury noch ein wenig. Einen Versuch kann man ja mal machen, den jungen Menschen ein paar Weisheiten aus dem harten Business mitzugeben. Joeys Kommentar: "Ich glaub wir fangen besser mal an, sonst vergess ich den Text wieder!" Klappt also wunderbar - ich halt ihn zwar für komplett irre, aber auch für echt total natürlich und so.
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